Der Ursprung – Wer oder was ist die MBG Weingarten?
MBG Weingarten ist die Abkürzung für Mennoniten-Brüdergemeinde. Die MBG Weingarten ist eine christliche Gemeinde (oder Kirche). Eine christliche Gemeinde ist ein Zusammenschluss von Menschen unterschiedlicher Herkunft und verschiedener Schicksale, die an Jesus Christus glauben, ihn lieben und ihm nachfolgen.
Denn einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.
Korinther 3,11
Geschichte der MBG Weingarten
Die MBG Weingarten entstand 1992 in Stutensee. Die aus der ehemaligen Sowjetunion immigrierten deutschstämmigen Christen (Aussiedler) trafen sich in verschiedenen Räumlichkeiten in Friedrichstal und feierten ihre Gottesdienste. Die Bibelstunden fanden im Haus des AB-Verbandes in Stutensee-Staffort statt. Ab dem Jahr 1997 versammelte sich die Mennoniten-Brüdergemeinde in der Friedhofskapelle in Blankenloch-Stutensee.
Als die Zahl der Besucher zunahm, suchte die Gemeinde nach größeren Räumen. Es entstand der Wunsch, ein eigenes Versammlungshaus zu bauen. In der Straße Kehrwiesen in Weingarten Baden wurde schließlich ein geeignetes Grundstück gefunden. Der Bau dauerte ungefähr zwei Jahre. 2002 zog die Mennoniten-Brüdergemeinde in ihr Haus in Weingarten um und nimmt seitdem auch am öffentlichen Leben teil.
Die Gemeinde versteht sich als eine der vielen christlichen Ortsgemeinden. Rechtlich ist sie als gemeinnütziger Verein beim Amtsgericht Mannheim im Vereinsregister eingetragen.
Die MBG Weingarten besteht heute aus Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen. Die Gottesdienste werden in deutscher Sprache durchgeführt. Es wird über Kopfhörer eine russische Übersetzung angeboten. Bei Bedarf ist es möglich eine Übersetzung in Englisch oder Spanisch zu erhalten.
Mennoniten
Der Ursprung der Mennoniten geht auf die Reformationszeit zurück. Die religiösen Umbrüche im 16. Jahrhundert in Europa hatten ihre Spuren hinterlassen. Es entstanden zur gleichen Zeit eine ganze Reihe von christlichen Gemeinden, die nach biblischen Maßstäben leben wollten. Ihre besondere Aufmerksamkeit galt in der Zeit des allgemeinen kirchlichen Verfalls dem „Wesen der wahren Kirche“. Sie wollten keine Volkskirchen bauen, sondern biblische Gemeinden nach dem Beispiel der ersten Christen. Diese sollten nur aus überzeugten Christen bestehen, die auf ihr Glaubensbekenntnis hin getauft wurden. Aus diesem Grund wurden sie von ihren Gegnern Täufer und später nach Menno Simons, einem der Lehrer, Mennoniten genannt. Sie selbst nannten sich gern Brüder. In den drei wichtigsten reformatorischen Grunderkenntnissen stimmten sie mit Luther und Zwingli überein.
- „Die Rettung kommt allein durch Christus;
- allein durch den Glauben;
- nur auf Grund der Heiligen Schrift.“
Abweichender Meinung waren sie hauptsächlich in den Fragen der Gewaltanwendung und im Gemeindeverständnis. „Rechte Christen gebrauchen weder weltliches Schwert noch Krieg; denn bei ihnen ist das Töten abgetan“ (K. Grebel). „Nur überzeugte Christen gehören zur christlichen Gemeinde. Loyalität gegenüber dem Staat, aber völlige Selbständigkeit in geistlichen Fragen“. In jener Zeit, die keinen Raum für Andersdenkende hatte, wurden die jungen Gemeinden bedrängt und zum Teil schwer verfolgt. Deshalb flüchteten viele aus Zentraleuropa. Die einen zogen in Richtung Osten und kamen über Preußen nach Russland und später nach Zentralasien. Die anderen flüchteten Richtung Westen und landeten in England bzw. in Nord- und Südamerika. Es gibt in vielen Ländern der Welt Gemeinden diesen Ursprungs.
Mennoniten-Brüdergemeinde
Die Erweckungsbewegung im 19. Jh. führte einen Teil der Mennoniten heraus aus dem stark formalisierten Gemeindeleben zurück zu reformatorischen Prinzipien. Sie wollten ein Leben nach biblischen Prinzipien und Werten leben. Feste kirchliche Strukturen und Zeremonien lehnten sie ab.
In dieser Zeit entstand der Name „Mennoniten-Brüdergemeinde“. Die Reform war beeinflusst durch Prediger aus den Reihen der Pietisten, Herrnhuter und Baptisten. Christen einer Mennoniten-Brüdergemeinde nennen sich untereinander Geschwister (Matthäus 12,50).